Weit und breit waren wir die einzigen Wanderer. Abgesehen von ein paar Autos, die uns während der Strecke an der Straße entlang entgegenkamen, stießen wir kaum auf Spuren menschlichen Lebens. Irgendwie ist das ein ganz besonderes Gefühl und fast eine wohlig-gruselige Atmosphäre, wenn man sich allein auf weiter Flur wähnt. Und wie bereits beim letzten Mal war der Mensch nicht die einzige Spezies, die sich rar machte: Rastplätze suchten wir wieder bis gegen Schluss vergebens, und die gefällten hilfsbereiten Baumstämme waren aufgrund ihrer nassen Oberfläche ungeeignet. Da musste der Kaffee in meiner neuen /alten Thermoskanne als schneller Energiekick auch schon mal im Stehen getrunken werden. Manchmal wäre es sinnvoll, im Vorab zu wissen, wo sich Bänke und Hütten befinden.
Trotz aller "Unannehmlichkeiten" machen jedoch gerade die Schlechtwettertouren richtig Laune. Bei Sonnenschein und trockener Witterung kann schließlich jeder wandern gehen. Inzwischen sind wir auf fast jedes Wetter vorbereitet und gerüstet. Der orangefarbene Untergrund auf der Bank im letzten Fotoblock ist nämlich unsere Picknickdecke. Dank der wurden unsere Hosen nicht gar so feucht wie ohne. Allerdings empfanden wir es dann doch als recht ungemütlich und waren froh, als wir unser Auto wieder erreicht hatten.
Wir sind am Überlegen, ob es sich lohnen würde, uns Friesennerze oder Regenponchos anzuschaffen. Wenn der Sommer schon so durchwachsen und eher kalt daherkommt, sollte man im Herbst und Winter auf alles vorbereitet sein. Und wir haben uns vorgenommen, diesmal das ganze Restjahr durchzuwandern.